Was ist das Geschäftsmodell von Bitcoin2Go und was unterscheidet das Unternehmen von Mitbewerbern?
Mirco Recksiek: Wir bei Bitcoin2Go sehen uns als junges Startup mit der Mission, Bildung im Bereich von Krypto-Assets und Blockchain in Deutschland einen kräftigen Schub zu geben. Über umfangreiche Ratgeber, interaktive Rechner, Produktvergleiche und unsere Social Media Kanäle (YouTube, Instagram, TikTok) bieten wir eine große Bandbreite an Medien, mit denen unsere Nutzer Zugang zu diesen doch recht komplexen Themen erhalten. Dank unserer Diversität erreichen wir viele unterschiedlichen Zielgruppen.
Über die reine Wissensvermittlung hinaus, halten wir unsere Community mit einem News-Bereich auf unser Plattform täglich auf dem Laufenden und berichten über relevante Ereignisse. Unser Unternehmen finanziert sich aktuell über Affiliate-Provisionen (z.B. bei Produktvergleichen) und über Partnerschaften im B2B-Segment. Darunter fallen unter anderem Krypto-Startups und etablierte Medienunternehmen.
Für die Zukunft planen wir aber auch Schritte in den Bereich von Tokenisierung, NFTs und eine engere Vernetzung mit der Community, die so auch tiefer in das Unternehmen integriert werden kann.
Was ist der USP?
Mirco Recksiek: Die Vielzahl an Möglichkeiten sich bei uns zu informieren ist einzigartig. Wir veröffentlichen über unseren YouTube-Kanal regelmäßig neue Erklärvideos, News und Interviews mit Branchenexperten. Auf unserer Website erhalten unsere Nutzer nicht nur News und umfangreiche Ratgeber - sondern zusätzlich interaktive Rechner und Produktvergleiche, die wir mit hohem Grad an Professionalität aufgebaut haben.
Wir setzen auf eine 360°-Bildung im Krypto-Bereich, der aktuell von keinem Wettbewerber gematched wird. Außerdem sind wir unabhängig und erstellen unsere Inhalte auf Basis der Expertise, die sich unser Team in den vergangenen Jahren aufgebaut hat.
Was sind die häufigsten Fehlinformationen über Kryptos?
Mirco Recksiek: Der Krypto-Space wird gerne auf wenige Projekte wie z.B. Bitcoin oder Ethereum reduziert, dabei sind wir über diesen Punkt längst hinaus. Gerade im DeFi- oder NFT-Bereich entwickeln sich eine Menge neuer Projekte mit interessanten Zukunftsaussichten. Die öffentliche Wahrnehmung der Szene ist außerdem häufig auf die Kursentwicklungen beschränkt, die nicht zu unterschätzen ist. Das Problem ist, dass dadurch mehrheitlich nur die Risiken kommuniziert werden, was eine flächendeckende Adaption - trotz der immensen Potenziale - schwierig gestaltet.
Da es sich um eine “noch” relativ junge Anlageklasse handelt, sind die Risiken weitaus weniger greifbar, als das bei Aktien der Fall ist. Viele Anleger, die investiert sind, hatten bis vor dem Hype keine Aktien im Depot, weil sie Angst vor Verlusten hatten. Wir möchten mit unserem Ansatz Bildung vorverlagern. Krypto-Wissen first, Investment second. Jeder ist verantwortlich für seine Anlageentscheidungen - mit der richtigen Portion wissen, können wir den Markt von der Anlegerseite aus deutlich stabilisieren. Aus dem Grund versuchen wir über unser Bildungsportal sämtliche Projekte für absolute Neulinge und Experten verständlich zu erklären und einzuordnen. Krypto sollte kein Privileg für Techies sein.
Wir wünschen uns, dass sich Finanzdienstleister, die den Handel mit Krypto-Assets anbieten auch dafür sorgen, dass ihre Kunden wissen, worin sie investieren.
Die häufigsten Fehlinformationen über Kryptos
Wie ist der Wissenstand allgemein?
Mirco Recksiek: Wenn wir uns die aktuellsten Umfragen angucken, sehen wir, dass in Deutschland gerade einmal zen Prozent der Bevölkerung Kryptowährungen besitzen oder nutzen. Unsere eigene Straßenumfrage in diversen Städten (Beispiel Düsseldorf) hat den Eindruck untermauert, dass noch weitaus weniger Menschen mit Kryptowährungen vertraut sind. Es gibt also zum Glück noch jede Menge zu tun.
Unser erklärtes Ziel ist es deshalb dafür zu sorgen, dass gesunde Skepsis nicht in Ignoranz überschlägt. Ohnehin sind wir Deutschen in Sachen Digitalisierung nicht immer die schnellsten. Wir sprechen aktuell nicht mehr nur von einem Trend, sondern einer disruptiven Entwicklung, die nicht mit dem Internet endet, sondern in Form des Metaverse, Web3 und dem Eigentum von echten digitalen Assets auf der Blockchain noch weitergeht.
Fun Fact: Deutschland ist die Nummer 3 aller Länder bei der Absicherung des Bitcoin Netzwerks und dem Betreiben der Bitcoin Nodes.
Kommen Banken in diesem Umfeld ihren „Informationspflichten“ nicht nach und weswegen?
Mirco Recksiek: Banken und Fintechs setzen - aus unserer Sicht - nicht genug Fokus auf die Bildungskomponente. Es gibt einige Krypto-Startups wie NURI oder Bitpanda, die einen umfangreichen Lernbereich anbieten, das ist jedoch mehr Ausnahme als Regel. Wir wünschen uns, dass sich Finanzdienstleister, die den Handel mit Krypto-Assets anbieten auch dafür sorgen, dass ihre Kunden wissen, worin sie investieren. Gerade Neo-Broker werben häufig mit günstigen Transaktionsgebühren und sorgen damit für ungesundes Trading-Verhalten an der Börse. Am Ende des Tages entscheiden zwar immer die Anleger, aber die Anreize werden von den Brokern gesetzt (und ausgenutzt).
Wir sehen uns hier als fundamentale Ergänzung, um gerade diese Lücken im Markt zu schließen. Aus dem Grund haben wir u.a. detaillierte Produktvergleiche entwickelt, die zusätzlich mit vielen Bildungsinhalten gefüllt sind. Selbstverantwortliche Entscheidungen treffen wir nur, wenn wir über das notwendige Wissen verfügen - und hier kommen wir ins Spiel.
Ihr habt Euch auf Finanzbildung für eine jüngere Zielgruppe spezialisiert. Aber wären nicht Middle-Ager spannender, weil meist mehr Geld für Investitionen zur Verfügung steht?
Mirco Recksiek: Wir haben uns auf Finanzbildung für alle spezialisiert. Denn auch, wenn sich das Thema Krypto mehr für die neuen Generationen geeignet scheint, so geht das Thema Investieren, gerade in Zeiten von Inflation jeden was an. Ob nun Krypto oder Aktien. Daher haben wir mit Finanzwissen.de auch eine weitere Plattform ins Leben gerufen, die genau diese beiden Welten zusammenbringt.
Es wird vermutlich überraschend sein, aber die Altersgruppe von 23-44 Jahren macht rund ein Drittel unserer Reichweite aus. Selbst 55 Jahre+ macht noch rund zeh Prozent aus. Krypto ist eben doch mehr für Jedermann, als man vielleicht denkt.
Wir beobachten aber gerade bei jungen Leuten ein großes Interesse am Krypto-Markt. Leider erkennen wir auch viele Fälle, in denen fahrlässige Anlageentscheidungen getroffen werden. Gerade durch den medialen Hype rund um NFTs wurde dieses Verhalten weiter verstärkt. Der Herdentrieb ist bei den jungen Zielgruppen stark zu beobachten. Aus dem Grund versuchen wir diese Menschen mit unseren Inhalten zu erreichen. Prinzipiell ist unsere Plattform aber allen Zielgruppen geöffnet.
Wo seht Ihr Bitcoin2Go in den nächsten fünf Jahren?
Mirco Recksiek Hoffentlich finden in einem gut informierten Umfeld, was das Thema Krypto, Finanzen und digitale Technologien angeht. Wir könnten kaum stolzer sein, wenn man über Krypto oder andere digitale Themen spricht und dabei selbstverständlich unser Name fällt.
Aber gute Bildung endet nicht in einer Quelle, wir wollen also genauso das gesamte Umfeld in Deutschland stärken und stehen daher jeder Bildungs- und Medienplattform mit Rat und Tat zur Seite, so dass wir das Thema auch aus genug Blickwinkeln beleuchten können. Denn bei aller Euphorie sind verschiedene Blickwinkel wichtig, um das große Ganze nicht aus den Augen zu verlieren.
6 Jahre bin ich jetzt im Krypto-Bereich beruflich aktiv. 5 Jahre sind also noch ein weiter Weg, vor allem in der Zeitrechnung der Krypto-Welt. Wir wollen in den kommenden 5 Jahren unsere Community mehr noch motivieren die Technologie auch zu nutzen und auszuprobieren. Daher planen wir auch neue innovative Ansätze von Community Engagement auf unserer Plattform zu implementieren, um dann gemeinsam mit unseren Nutzern neue Mehrwerte zu schaffen. Mehr kann ich dazu aber nicht verraten.